Kaltgastriebwerke

Mit
zunehmender Höhe werden die Gravitationssignale immer schwächer, so dass das Gravitationsgradiometer
sehr empfindlich eingestellt werden muss, um zuverlässige Messwerte zu
erhalten. Stellt man sich einen Supertanker vor, auf den eine Schneeflocke
fällt, so wäre das Gravitationsgradiometer empfindlich genug, um die
Erschütterung zu messen, die durch diese Flocke verursacht wurde.

Auf der
Erde -unter Einfluss der Schwerkraft- kann dieses hochempfindliche Gerät nicht
genau genug kalibriert werden; erst wenn es seine Flughöhe erreicht hat, wird
die Eichung vorgenommen. Dazu wird der Satellit in allen Raumrichtungen nach dem Zufallsprinzip hin- und
hergeschüttelt und dabei das Gradiometer ausgelesen. Mit den
Winkelgeschwindigkeiten, die die Sternsensoren liefen, können dann die
Gradiometerparameter sukzessive angepasst werden.

Acht
Kaltgasdüsen an Bord des Satelliten, die über einen Druckregulator mit einem vierzehn
Kilogramm Stickstofftank verbunden sind, unterstützen diesen Prozess. Der
typische Rückstoß, den die Triebwerke erzeugen, liegt bei 0,6 mN. Die Stickstoffmenge
an Bord reicht jedoch für bis zu zwanzig volle Kalibrierungszyklen (nur zwei
sind vorgesehen).