GOCE
– Gravity Field and Steady State
Ocean Circulation Explorer Mission – Ein Überblick
Quelle: ESA
Hintergrund
Die Verwendung von Schwerefeldinformationen in den
Geowissenschaften ist bisher durch die sehr heterogene Datenqualität
eingeschränkt. Unsere aktuelle Kenntnis des Schwerefelds basiert auf
- sehr genauen terrestrischen Messungen mit allerdings oft
geringer Produktdichte - Satellitenaltimetrie mit guter Überdeckung der Ozeane,
aber systematischen Abweichungen vom
Geoid - Satellitenbahnanalysen, allerdings nur für sehr
langwellige Strukturen
Nun erleben wir durch die drei Schwerefeldmissionen CHAMP, GRACE und GOCE einen Qualitätssprung hinsichtlich der Genauigkeit,
Auflösung und globaler Überdeckung, so dass die Einbeziehung der
Schwerefeldinformationen für eine wachsende Zahl geowissenschaftlicher
Anwendungen interessant wird.
Foto: Gerhard Dieckmann Quelle: Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung
Die genaue Bestimmung der dynamischen Meerestopographie zur
Erfassung der Ozeanzirkulation oder auch die Beschreibung der Lithosphärenstruktur
wird dadurch möglich, kombiniert man die Schwerefelddaten mit seismischen
Ergebnissen.
Von den drei Missionen wird GOCE die höchste räumliche
Auflösung erreichen und Strukturen von zirka 70 km Größe erfassen können.
Was macht GOCE neuartig?
- Erstmalig ist ein Gravitationsgradiometer an Bord eines Satelliten
-
Erstmalig wird ein in Europa hergestellter wissenschaftlicher
GPS-Empfänger an Bord eines Satelliten eingesetzt -
Der Satellit fliegt auf einer extrem niedrigen Umlaufbahn (ca.
250 km) -
Ein Drag-free-System gleicht Störkräfte auf den Satelliten aus
und hält den Satelliten praktisch im freien Fall - Die Lageregelung führt den Satelliten butterweich um die Erde
-
Durch die Verwendung absolut formstabiler Baumaterialien und
durch eine perfekte Thermostatisierung führt das Gravitationsgradiometer
störungsfrei seine Messung durch.